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Psyche

Sind wir das psychisch anfälligere Geschlecht?

Sind wir das psychisch anfälligere Geschlecht?

Psychosomatische Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen werden bei Frauen deutlich häufiger diagnostiziert als bei Männern. Das ist aber kein Zeichen für eine instabile Psyche

Angepasst, vorsichtig, abhängig, emotional und beziehungsorientiert – das sind Attribute, mit denen Frauen hinsichtlich ihrer Geschlechtsstereotypien im Allgemeinen assoziiert werden. Der Mann hingegen gilt als dominant, selbstbeherrscht, risikobereit, rational und unabhängig. Diese charakteristischen Eigenschaften allein erklären jedoch nicht, warum Männer laut Erhebungen zum Beispiel mehr zu Alkoholabhängigkeit und narzisstischen Persönlichkeitsstörungen neigen, das weibliche Geschlecht indes zu Depressionen, Angst- und Essstörungen. Was sind die Gründe?

Betonung der seelischen Komponente

Viele Aspekte spielen eine Rolle: So zeigen Frauen einen intensiveren Zugang zu ihrer Emotionalität, aber auch mehr nach innen gerichtete und selbstwertabträgliche Problemlösungsmuster. Hinsichtlich ihres Krankheitsverhaltens stehen emotionale Aspekte und soziales Wohlbefinden im Vordergrund, ihre Gesundheitskonzepte sind differenzierter und komplexer als bei Männern und mit einem bewussteren Körpererleben assoziiert. Dies erklärt auch, weshalb Frauen intensiver medizinische Hilfen in Anspruch nehmen. Hinzu kommt: Frauen sind häufiger alleinerziehend, der Spagat zwischen Beruf und Familie sowie oftmals die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger sorgen für zusätzliche Belastungen. Auch frauenspezifische Lebensphasen wie die Geburt eines Kindes oder die Wechseljahre erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein psychisches Ungleichgewicht. Daher gilt: Die Prävention psychischer Erkrankungen sollte die sozialen Rollenkonflikte von Frauen stärker berücksichtigen. Gleichzeitig gilt es, in der Versorgung, Diagnostik und Therapie die spezifisch männlichen und weiblichen Aspekte psychischer Erkrankungen miteinzubeziehen

veröffentlicht: 11.09.2020